Katerina Belkina | Gruppenausstellung „SHARED LIGHT“ 13.11.2025 – 14.02.2026
Wir zeigen Bilder aus der Serie „for all mankind“ 2022-2023
Künstlerstatement
Mich faszinierte es schon immer die Psychologie menschlicher Beziehungen untereinander sowie zur Außenwelt zu untersuchen; den menschlichen Emotionen eine Gestalt zu geben und Gefühle wie etwa „Freude, Verzweiflung, Gleichgültigkeit, Begeisterung und Neid“ auseinanderzunehmen. Gefühle sind abstrakt und gerade deswegen ist es so interessant nach ihnen zu suchen und für sie eine Form der Visualisierung zu finden.
Mein Gesicht und mein Körper sind die Hauptinstrumente, die ich für die Verkörperung der von mir gewünschten Bilder wähle. Als Model vor der Kamera, bediene ich mich der uralten Theaterpraxis des Rollenspiels, welche der Entwicklung meiner eigenen Erzählweise einen Anstoß gibt. Ein Teil meiner Arbeit, das Fotografieren, ähnelt daher sehr einer Theateraufführung, in der ein Drang dem Betrachter über Emotionen und Gefühle zu erzählen sich durch die Charaktere in Dialogen mit dem Publikum manifestiert.
Die Leidenschaft für klassische Kunst sowie ein Interesse in alles Neue – also Technologien, Entdeckungen und Experimente – führten mich zu einer Art „Mixed Media“ mit der ich arbeite. Von der Malerei nehme ich die Farben und erschaffe Luft als ein Element von Raum. Realität und Persönlichkeit entnehme ich der Fotografie. Mein Stil kommt von einer langen Künstlertradition: der Collage. Auf diese Weise kommen meine Persönlichkeiten und Raum zusammen. In der nächsten Phase benutze ich den Pinsel eines Graphikprogramms. Dies ist ein subtiles und zuverlässiges Werkzeug um Licht zu erzeugen – eine schwerelose Atmosphäre ähnelnd derer eines Traumes. In meiner kreativen Arbeit suche ich nicht nach kognitiven Themen. Sie entspringen dem Alltag und Beobachtungen der Menschen um mich herum. Wenn ich ein Motiv für meine Zergliederung gewählt habe, so biete ich dem Publikum eine weibliche Sicht der Dinge, die nur mich betrifft. Zweifellos basiert diese Sicht auf feministischen Prinzipien. Dennoch ist der Gegenstand nicht die Konfrontation, sondern die Balance und Harmonie, in der die Frau kein Gegenstand, sondern vielmehr eines ist – pure Energie.
Artist statement
I have always been fascinated by exploring the psychology of human relationships with each other and with the outside world; giving shape to human emotions and dissecting feelings such as ‘joy, despair, indifference, enthusiasm and envy’. Feelings are abstract, which is precisely why it is so interesting to search for them and find a way to visualise them.
My face and body are the main instruments I choose to embody the images I desire. As a model in front of the camera, I use the ancient theatrical practice of role-playing, which gives impetus to the development of my own narrative style. Part of my work, photography, is therefore very similar to a theatre performance, in which an urge to tell the viewer about emotions and feelings manifests itself through the characters in dialogues with the audience. My passion for classical art and my interest in everything new – technology, discoveries and experiments – led me to a kind of ‘mixed media’ approach to my work. I take colours from painting and create air as an element of space. I draw reality and personality from photography. My style comes from a long artistic tradition: collage. This is how my personalities and space come together. In the next phase, I use the brush of a graphics programme. This is a subtle and reliable tool for creating light – a weightless atmosphere similar to that of a dream. In my creative work, I do not look for cognitive themes. They arise from everyday life and observations of the people around me. Once I have chosen a motif for my dissection, I offer the audience a female perspective on things that only concerns me. Undoubtedly, this perspective is based on feminist principles. Nevertheless, the subject is not confrontation, but balance and harmony, in which the woman is not an object, but rather one thing – pure energy.
Biografie
Katerina Belkina (*1974, Samara, Russland) wuchs bereits in einer künstlerischen Atmosphäre auf. Ihre Mutter war selbst eine Künstlerin. In Samara wurde Katerina Belkina an der Akademie der Künste „Petrov-Vodkin“ ausgebildet, welches sie mit dem Diplom 1993 beendete. Später vertiefte sie von 2000 bis 2002 ihre Ausbildung in Fotografie an der Fotoschule von Michael Musorin. Belkina hat seitdem ihre geheimnisvollen, „gemalten“ Fotografien in zahlreichen Ausstellungen international gezeigt. 2007 wurde sie in Moskau für den Kandinsky Preis nominiert (russisches Äquivalent zum Turner-Prize). 2015 wurde die Künstlerin mit dem Internationalen Lucas Cranach Preis ausgezeichnet. Der prestigeträchtige Hasselblad Masters Award wurde ihr 2016 verliehen.
Biography
Katerina Belkina (born 1974, Samara, Russia) grew up in an artistic environment. Her mother was an artist herself. Katerina Belkina studied at the Petrov-Vodkin Academy of Arts in Samara, graduating in 1993. She later furthered her education in photography at Michael Musorin’s photography school from 2000 to 2002. Since then, Belkina has shown her mysterious, ‘painted’ photographs in numerous international exhibitions. In 2007, she was nominated for the Kandinsky Prize (the Russian equivalent of the Turner Prize) in Moscow. In 2015, the artist was awarded the International Lucas Cranach Prize. She was awarded the prestigious Hasselblad Masters Award in 2016.

